(R) Es war Freitag und es war trocken. Sozusagen fast ideale Bedingungen für eine kleine Überachtung, verbunden mit dem Besuch einer magischen Stätte!
Aber der Reihe nach… das Kloster Disibodenberg erstreckt sich weiträumig auf einem Bergrücken nahe bei Odernheim. Die abwechslungsreiche Geschichte des Ortes kann man in Wikipedia oder der Homepage der Stiftung nachlesen, aber auch vor Ort befinden sich einige Tafeln, auf denen man sich informieren kann. Sogar ein kleines Museum mit Laden, in dem man sich z.B. einen Pilgerpass besorgen kann, ist da.
Direkt gegenüber befindet sich der Eingang, ein Drehkreuz gibt nach dem Zahlen des Eintrittes den Weg Richtung Kloster frei. Natürlich kann man die Anlage auch von der anderen Seite betreten, es führt ein Feldweg an der 1998 erbauten Hildegardiskapelle vorbei ins Kloster. Da sich die Ruine in Privatbesitz befindet und die Gelder für den Erhalt aufgewendet werden, zahlt man gerne den Obolus und folgt dem ansteigenden Pfad nach oben.
Man kann einen schönen Rundweg laufen, den Pfad der Stille, oder wie ein Pilger, an die Nordpforte „klopfen“. Ein Teil der Gebäude ist noch zu sehen, man kann erahnen, wieviele fromme Brüder hier vor einigen hundert Jahren ihr Leben verbracht haben. Viele von ihnen wurden hier auch beigesetzt, es gibt auch einen Mönchsfriedhof…
Wir stellen das Auto auf dem Parkplatz ab und machen uns direkt auf den Weg, da es bald dunkel wird. Auch wer kein Esoteriker ist, empfindet etwas eigenartiges oben im Wald, der Ort atmet die Geschichte von weit über 1000 Jahren, schon für die Kelten war dies ein besonderes Stück Erde.
Wieder zurück, bauen wir unseren Tisch und zwei Stühle auf, Gaskocher und Pfanne werden in Betrieb genommen und schon bald bruzzeln „rote Wörscht“, wie der Pfälzer sagt, und eine grüne Flüssigkeit füllt unsere Gläser.
Es kommen zwei Bekannte vorbei, die auch über Nacht bleiben. Lange noch sitzen wir im fahlen Licht des Mondes und lassen die Stätte auf uns wirken, bevor wir zum Schlafen in den Logan Kombi klettern (den Dokker gab es zu der Zeit noch nicht).
Bevor wir am nächsten Morgen nach einem starken Kaffee wieder die Rückfahrt antreten, wird alles sauber aufräumen und der Müll wandert in den Kofferraum. Wenn man schon den Parkplatz nutzen darf (alles Privatgelände!), sollte es – wie immer, wenn man unterwegs ist – eine Selbstverständlichkeit sein, den Ort so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat.
Wer noch nicht dort war, sollte unbedingt mal einen Besuch einplanen, ein besonderer Ort. Und man hilft mit seinem Eintritt/Spende, das Areal vor dem Verfall zu schützen!