
Ein Hochdachkombi als Wohnmobil? Der Gedanke reifte nach diversen Youtubevideos und Erfahrungen mit „großen“ Womos…
Es sollte möglich sein:
- Innen zu kochen
- Aufrecht zu sitzen
- Alle Umbauten Tag/Nacht IM Fahrzeug zu erledigen
- Im Notfall eine Toilette zu nutzen
- Autark für mehrer Tage zu sein
- Bei schlechtem Wetter auch mal einen Tag drinnen zu verbringen (-> Entertainment)
Günstig sollte das Basisfahrzeug auch noch sein und es sollten schon Umbauten sozusagen als Vorlage existieren. Viel Auswahl blieb so nicht mehr, schnell war klar: Es sollte ein Dacia Dokker werden. Leider wird das Modell ab 2022 durch einen niedrigeren Nachfolger ersetzt, in dem es wohl schwierig wird, aufrecht zu sitzen. Da Conny sowieso ein neues Fahrzeug brauchte wurde ein bisschen „gegoogelt“ und dann war es so weit:
Ein neuer Dokker in Blau mit einigen Extras stand auf dem Hof.
Um die Zeit bis zum kompletten Umbau zu überbrücken, wurde die hintere Sitzreihe entfernt und eine Bodenplatte, die später die Aufbauten tragen soll, integriert. Zusammen mit einer komfortablen Klappmatratze, die durch festen Schaumstoff an einer Seite ergänzt wurde, war zumindest übernachten schon mal möglich. Der Gedanke, Gardinen bzw. Vorhänge selbst zu basteln, wurde verworfen und dafür ein Set hervorragend passender Magnetverdunklungen angeschaft. In Richtung Fahrer wurde ein Duschvorhangstange mit passenden Vorhängen eingezogen, pefekt! Zusammen mit einer Halterung für ein IPad, das an eine der Scheiben mit Saugnapf befestigt werden kann, der obligatorischen LED-Lichterkette und farbenfrohen Bezügen war das „Hippiemobil“ dann klar für den Sommer.
Zusammen mit unserer Colemanküche, 2 Stühlen, Tischen und Kocher ging es dann auf einige Kurzreisen und Übernachtungen.
Fazit: Der Platz im Fahrzeug ist völlig ausreichend, auch für zwei große Personen. Der Schlafkomfort ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Traum (insbesondere bei geöffneter Schiebetür mit Blick auf den See). Die Verdunklung ist eigentlich ein Muss, wir hatten einige Übernachtungen am Anfang ohne die Teile, möchten sie aber nicht mehr missen. So ist es nämlich auch möglich, sich im Dunkeln im Fahrzeug umzuziehen, ohne das die Bevölkerung, so man denn grade in bewohntem Gebiet steht, die Nerven verliert….

Nächste Schritte
Zunächst wurde eine Bodenplatte im Fahrzeug angebracht. Was einfach aussieht, stellt sich dann aber als echte Herausvorderung dar. Wir wollten die Siebdruckplatte in der Mitte im 45° Winkel durchsägen, damit im Falle eines Auffahrunfalles die Platte nicht im Ganzen nach vorne durchrutscht in die Fahrgastzelle.
Alles zusammengerechnet dauert es locker 3 Stunden, bis der Boden fertig ist und im Auto verankert werden kann. Hierzu werden die entsprechenden Zurrösen ausgeschraubt und durch längere Schrauben ersetzt. Somit gilt der Ausbau als Ladung, da er jederzeit entfernt werden kann und nicht dauerhaft mit der Karosserie verbunden ist.
Nach eingehenden Überlegungen und entsprechenden Vorbereitungen geht es dann weiter. Zunächst soll der Küchenblock hergestellt werden, um daran dann die Maße für die Kisten abgreifen zu können.
Hierzu wurden auf höchstem Niveau technische Zeichnungen erstellt, selbstverständlich nach DIN-Norm gemaßt:

Danach wurde aus Kantholz 60×60 (ja, vielleicht überdimensioniert) ein Rahmen gebaut. Wichtig sind die wirklich EXAKTEN Winkel, da sonst später die Schubladen nicht gängig eingepasst werden können:



Das Spülbecken, der Wasserhahn und die Arbeitsplatte in Buche warten nun auf ihren Einsatz….